Gesellschaft der Angst

„Asylring“ am Eingang zu Notre Dame in Paris: Wer ihn erreichte, entging vorläufig seinen Verfolgern. Foto: Myrabella Wikimedia Commons CC-BY-SA-3.0 & GFDL

„Asylring“ am Eingang zu Notre Dame in Paris: Wer ihn erreichte, entging vorläufig seinen Verfolgern. Foto: Myrabella Wikimedia Commons CC-BY-SA-3.0 & GFDL

Der Winter war kalt in Dresden. Frierend stand oder lief ich einige Male mit meist nur wenigen Menschen, die ein Zeichen gegen die Pegida-Aufmärsche setzen wollten. Oft sah ich keine mir bekannten Gesichter, wenige Menschen nur, die in meinem Alter waren, wenige nur aus der sogenannten bürgerlichen Mitte. Ich erinnere mich an einen Sonntag, an dem wieder nur ein kleines Grüppchen von Menschen auf dem Dresdner Schlossplatz zusammen kam während auf dem benachbarten Theaterplatz mehrere tausend Menschen, den Parolen der Pegida-Aktivisten applaudierten. Weiterlesen

Marion Brasch »Ab jetzt ist Ruhe – Roman meiner fabelhaften Familie«

IMG_20140706_183113Auf Marion Braschs Roman wurde ich aufmerksam, als die Autorin 2012 nach Erscheinen ihres Buches durch die Talkshows im Fernsehen tingelte. Mir gefiel die natürliche unkonventionelle Art der ehemaligen Radiomoderatorin von »DT64« und ich war natürlich neugierig, was die Schwester von Thomas Brasch und Tochter eines hohen Parteifunktionärs über ihre Familie geschrieben hatte. Weiterlesen

»Können Sie mir bitte helfen?« – Vom Buchhändlerblick, von schweigsamen Buchhändlern und den Erpressungsversuchen von Amazon

Neulich stand ich in unserer Stadtbibliothek mit einem Stapel Büchern vor einem Regal, da sprach mich von der Seite eine Frau, in der Bibliothekssprache wohl Nutzerin oder Leserin genannt, an und wollte von mir eine Auskunft haben. Leider musste ich das Missverständnis aufklären, aber gefreut hat es mich doch, dass ich nach über 20 Jahren, die ich nicht mehr als Buchhändlerin arbeite, immerhin für eine Bibliothekarin gehalten wurde. Weiterlesen

Wiederentdeckt – Die Lyrikreihe »Poesiealbum«

IMG_20140512_105435Von 1967 bis 1990 erschien in der legendären Lyrikreihe des Verlages »Neues Leben« jeweils monatlich ein Heft in einer Auflage von bis zu 40.000 Exemplaren zum sensationell günstigen Preis von 90 DDR-Pfennig. Insgesamt wurden 1,5 Millionen Hefte gedruckt. Wir hatten das »Poesiealbum« in »unserer« Buchhandlung immer an der Kasse platziert, dort wo heute oft die »Non-Book-Artikel« liegen. Es wurde besonders gern von jungen Leuten gekauft. Weiterlesen