Ich bin schon für die Reise angezogen, zwischen mir und dem Mälarsee ist eine leise Fremdheit, wir sagen wieder Sie zueinander. (…)
Da steht Gripsholm. Warum bleiben wir eigentlich nicht immer hier? Man könnte sich zum Beispiel für lange Zeit hier einmieten, einen Vertrag mit der Schloßdame machen, das wäre bestimmt gar nicht so teuer, und dann für immer: blaue Luft, graue Luft, Sonne, Meeresatem, Fische und Grog – ewiger, ewiger Urlaub.
Nein, damit ist es nichts. Wenn man umzieht, ziehen die Sorgen nach. Ist man vier Wochen da, lacht man über alles – auch über die kleinen Unannehmlichkeiten. Sie gehen dich so schön nichts an. Ist man aber für immer da, dann muß man teilnehmen. Aus Kurt Tucholsky, Gesammelte Werke in 10 Bänden, Band 9, 1931, Schloß Gripsholm, Rowohlt Verlag, 1960
Unser »Schloß Gripsholm« liegt nicht im Norden, sondern in der Maremma in Italien. Tucholskys Gedanken zu den Urlaubsorten, die nicht alltagstauglich sind, treffen ganz sicher auch für unser idyllisches Ferienparadies zu, welches in meinem ersten Blogeintrag vor ungefähr einem Jahr vorkam, als noch gar nicht feststand, ob ich hier weiterschreiben werde und dass daraus ein Literaturblog werden würde.
Wie schön, dass die Ferien in Deinen Literaturblog mündeten…Und: Schloß Gripsholm, so ein wunderbar leichtes, bezauberndes Buch.
Die Entstehungsgeschichten von Blogs gehen schon manchmal verschlungene Wege. „Schloß Gripsholm“ liebe ich auch sehr, den Film dazu habe ich auch schon mehrmals gesehen.
Meine Angst, fast überall, wo ich Urlaubstage verbringe: Nicht mehr wegzuwollen…
Schön ist Dein Blog geworden!
Ich freue mich, wenn Dir mein Blog gefällt. Ich lese ja auch sehr gern bei Dir mit. Ursprünglich wollte ich den Blog nicht öffentlich stellen. Bis jetzt habe ich es aber nicht bereut, dass ich es dann doch getan habe. So mache ich immer wieder neue „virtuelle“ Bekanntschaften mit lesefreudigen Menschen und das wäre mir sonst entgangen. Liebe Grüße von Claudia